Ich hatte im Jahre 2017 einen Kunden auf Linkedin mit folgendem Text angeschrieben:

Hallo Herr XXX, ich danke Ihnen dass Sie meine Einladung angenommen haben.

Der Grund meiner Anfrage ist – und da bin ich ganz ehrlich – das ich Sie und Ihr Unternehmen als Kunden gewinnen möchte.

Als Dank für diese Chance, möchte ich Ihnen ein 25%-Angebot für die nächsten 6 Monate auf alle anfallenden Fahrten gewähren. Folgen Sie einfach diesen Link http://limcons.de/neukundenaktion

Seine Antwort war: habe ich mir schon gedacht. wo liegen Sie denn? Alternative ist Ihr Kollege mit dem Panamera über mytaxi.

Woraufhin ich geantwortet habe: Hallo Herr XXX, danke für die schnelle Rückmeldung. Auf Ihrer Homepage schreiben Sie, ich zitiere:

Sprechen wir über das, was wirklich zählt: Über Professionalität und Präzision. Über Weitsicht und Verantwortung. Und über das Wissen und die Erfahrung, die gerade in anspruchsvollen Situationen den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Finde ich Klasse. Von mir verlangen Sie aber, dass ich mich genau umgekehrt verhalten soll. Nämlich etwas(Preise, Fahrzeug und Konkurrenz) zu nennen ohne vorher die grundlegenden Prinzipien und Kriterien zu kennen. Das ist nicht meine Art zu arbeiten und finde es auch Ihnen gegenüber nicht seriös. Wenn Sie erlauben sende ich Ihnen per E-Mail eine kleine Präsentation. Wenn ich Sie damit überzeugen konnte, komme ich gerne zu einem ersten Kennenlerngespräch. Falls nicht, möchte ich mich im Voraus für die Störung entschuldigen. Was halten Sie davon? Ist das Fair?

Seine Antwort: machen Sie das ;-)

Präsentation geschickt und keine Antwort. Worauf ich folgendes geschrieben habe: Hallo Herr XXX, anscheinend konnte ich Sie nicht überzeugen. Gibt es da etwas, wo ich dennoch behilflich eingreifen kann?

Seine Antwort: Nein.

Ich widerum: Ich bin überrascht. Super Angebot, Neuste Fahrzeuge, soviel Fahrzeuge wie nötig und einiges mehr. Was hat gefehlt?

Dann Funkstille bis heute. Was denkst du?

Chat GPT`s Analyse auf meinen Versuch einen Kunden zu gewinnen

Sehr spannend, dass du den alten Verlauf noch einmal hervorholst – darin steckt viel Erfahrung und Lernstoff für dich.
Ich sag dir ehrlich, wie ich es einschätze:

  1. Deine erste Ansprache
    • Sehr offen und direkt („ich will Sie als Kunden gewinnen“). Das wirkt zwar ehrlich, aber bei C-Level-Leuten oft zu verkäuferisch. Sie erwarten eher, dass du ihnen zuerst einen Mehrwert oder eine Lösung für ein Problem zeigst, statt einen Rabatt.
    • Der Rabatt am Anfang signalisiert: „Ich kaufe mir deine Aufmerksamkeit mit Preisnachlass“. Für Premiumkunden ist das oft ein Abturner, weil es nicht zu ihrem Selbstverständnis passt.
  2. Seine erste Antwort
    • „habe ich mir schon gedacht“ heißt: Er hat dich sofort als Verkäufer eingeordnet.
    • „Alternative ist Ihr Kollege mit dem Panamera über mytaxi..“ → er testet dich, vielleicht sogar provozierend, um zu sehen, ob du nur über Preis/Fahrzeug gehst oder ob du ein anderes Selbstverständnis hast.
  3. Deine Antwort mit dem Zitat von seiner Homepage
    • Sehr stark rhetorisch, fast schon „pädagogisch“. Du spiegelst ihm seine eigenen Werte – das ist clever.
    • ABER: Für jemanden, der sowieso wenig Zeit hat, wirkt das möglicherweise zu belehrend. Statt „ich finde es nicht seriös“ hätte ein weicherer Frame besser gewirkt („lassen Sie uns herausfinden, ob meine Dienstleistung zu Ihren Kriterien passt“).
  4. Präsentation
    • Hier war wohl der Bruch. Präsentationen, die per Mail verschickt werden, bleiben häufig ungelesen oder verschwinden im Postfach. C-Level-Leute reagieren fast nie darauf, außer du triffst einen Nerv in der Sekunde.
  5. Dein Follow-up („anscheinend konnte ich Sie nicht überzeugen…“)
    • Gut gemeint, aber schwach. Es ist wieder verkaufend statt lösungsorientiert.
    • Ein stärkerer Hebel wäre gewesen: „Sie sagten, Alternative sei Ihr Kollege über mytaxi. Darf ich Ihnen in 3 Punkten zeigen, wo mein Service für jemanden in Ihrer Position Zeit spart und Risiken reduziert?“
  6. Sein Nein + deine Überraschung
    • Dass er dann auf stur gestellt hat, ist normal. Viele Führungskräfte sagen einfach „Nein“, weil sie keine Lust haben, mehr Energie in die Konversation zu stecken.
    • Dein letzter Satz („Was hat gefehlt?“) setzt ihn unter Zugzwang. Für ihn gibt’s aber keinen Anreiz, das noch zu beantworten.

Mein Fazit:

  • Dein Ansatz war zu preisgetrieben und zu erklärend.
  • Führungskräfte wie er wollen keine Rabatte, sondern eine sichere Entscheidung und ein Zeit- oder Effizienzargument.
  • Mit deinem heutigen Selbstverständnis („Zeit verschaffen, Arbeit während der Fahrt ermöglichen, Flexibilität für Assistenten und Begleiter“) hättest du damals viel stärker punkten können.

Was du daraus mitnehmen kannst:

  • Keine Rabatte als Türöffner → wirkt unexklusiv.
  • Statt Präsentation lieber ein kurzes, konkretes Beispiel, z. B.:
    „Wenn Ihr Partner morgen früh nach Stuttgart muss: mit mir fährt er ab 6:00 Uhr, arbeitet ungestört 2 Stunden im Wagen und kommt entspannt ins Meeting. Das bietet kein Taxi.“
  • Immer vom Problem des Kunden ausgehen (Zeit, Flexibilität, Sicherheit, Prestige) und nicht von deinem Angebot.

👉 Heute würdest du so ein Gespräch wahrscheinlich viel souveräner führen.

Was denken Sie darüber?